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Beethoven nahm die Flucht vor den napoleonischen Truppen seines bedeutenden Förderers Erzherzog Rudolf aus Wien zum Anlass eine Sonate programmatischen Inhalts zu verfassen. Ähnlich wie in der "Pastorale" trägt jeder der drei Sätze ein poetisches Motto, das unterschiedliche Bezüge zum Thema Abschied aufweist, daher auch der Beiname der Sonate: "Les Adieux". Die Sonate beginnt im Adagio mit dem Lebewohl (erster Satz), welches deutlich in den ersten drei Akkorden hörbar ist. Die immer größere Distanz, welche sich zwischen den zwei scheidenden Personen auftut, wird auch durch eine zunehmende Entfremdung von der Grundtonart Es-Dur versinnbildlicht; Beethoven transponiert das zentrale Motiv im darauffolgenden Allegro in immer entlegenere Tonarten. Der zweite Satz ist als zweiteilige Liedform konzipiert und behandelt mit sentimentaler Ornamentik die Abwesenheit des Freundes. Der dritte Satz drückt zweifelsfrei die Freude über das Wiedersehen und läuft in rasantem Tempo dahin. Die große nach außen strebende Emotion wird in der Coda zu einer zärtlichen, innerlichen verkehrt.

"Wenn ein Gigant den anderen vollendet" (Kurier)
Beethovens Opus von 32 Klaviersonaten, bekannt als "das Neue Testament der Klaviermusik", ist ein Meilenstein in der Klavierliteratur. Über Beethovens gesamtes Leben hinweg reflektieren die Sonaten seine ganze Entwicklung als Mensch und Musiker, von einem Jahrhundert zum nächsten, von einer Epoche in die andere. Mit den Sonaten "Pathétique", "Mondschein", "Waldstein", "Appassionata", "Hammerklavier" und der Schlusssonate Op. 111, die in Thomas Manns "Doktor Faustus" als Finale aller Sonaten bezeichnet wurde, enthält der Zyklus einige der bekanntesten Klavierstücke aller Zeiten.

2014 wurde, zum ersten Mal in der Geschichte der Salzburger Festspiele, der komplette Zyklus aufgeführt. Für diese Herausforderung bat das Festival niemand geringeren als den weltbekannten und einflussreichen Beethoven-Experten und Pianisten Rudolf Buchbinder. Buchbinder beschäftigt sich bereits sein ganzes Leben intensiv mit dem unerschöpflichen Werk Beethovens. Mit mehr als 45 Aufführungen von Beethovens komplettem Sonatenzyklus in allen wichtigen Konzertsälen der Welt und seinem unermüdlichen Drang, durch sorgfältiges Studium der Partituren neue Details und Facetten zu entdecken," setzt Buchbinder neue Maßstäbe in der Interpretation von Beethovens Werken", fasst das deutsche Radio BR zusammen. Für seine späte Aufnahme des Zyklus erhielt Buchbinder den Echo und wurde sowohl von der Kritik als auch von der Öffentlichkeit gefeiert.

Buchbinders Darbietung ist "meisterhaft, mühelos zwischen rasanten, technisch komplexesten Momenten und zartesten lyrischen Passagen changierend. Wo andere froh sein können, unfallfrei zu bestehen, ist Buchbinderein phänomenaler Erzähler, präzise bei jedem Lauf, berührend bei jedem Anschlag"(Kurier). "Brilliant in seiner Virtuosität" (Die Presse). "Ein echtes Naturtalent " (Der Standard).

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