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Lulu - die "archetypische Frau, die geschaffen wurde, um Verwüstung anzurichten, zu locken, zu verführen, zu vergiften und zu morden, ohne dass es jemand merkt" - ist das Objekt und die Projektion der Wünsche und Träume der Männer. Indem sie ihre Liebhaber zerstört, wird Lulu von der kaltherzigen Liebe zum kaltblütigen Mord und schließlich zu ihrer eigenen Zerstörung getrieben. Alban Bergs letzte Oper basiert auf dem Bühnenstück von Frank Wedekind, das seinerzeit als unmoralisch verboten wurde. Durch Bergs plötzlichen Tod im Jahr 1935 blieb die Oper ein Fragment und wurde nun von David Robert Coleman vollendet, der im Auftrag der Berliner Staatsoper Unter den Linden die Skizzen Bergs ausarbeitete. Er fügte eine Reihe von Jazzinstrumenten hinzu und schuf eine neue "Berliner Fassung", die am Berliner Schiller-Theater unter der Regie von Andrea Breth uraufgeführt wurde. In einer verstörenden Folge von Bühnenbildern nähert sich die Regisseurin dem mythischen Kern des Werkes und schildert psychologisch präzise, grausame Ereignisse, beängstigend und voller Geheimnisse, umrahmt von Lulus Todesschrei zu Beginn und am Ende des Werkes. Mojca Erdmann als Lulu erweist sich als ideal geeignet für diesen Interpretationsansatz. In einem knappen silbernen Lamé-Kleid erscheint sie wie ein unschuldiger Engel; jung, kalt, eher eine Meerjungfrau als eine Spitzmaus, während sie die wahnsinnigen Sprünge und Koloraturen der Rolle mit unglaublicher Leichtigkeit meistert und die kaum singbaren hohen Töne mit unglaublicher Genauigkeit trifft. Unterstützt wird sie von der wunderbaren, körperlich beeindruckenden Deborah Polaski als Gräfin Geschwitz, dem "innerlich schwelenden" Michael Volle als Dr. Schön und Georg Nigl als "akribisch artikulierender Athlet". (Der Tagesspiegel) Daniel Barenboim und das Orchester der Staatskapelle Berlin liefern eine fein kalibrierte Lesart, indem sie "die emotionalen Aspekte auf den Kopf stellen, die Nuancen des Werkes präzise darstellen, und das alles in einer so wachen, feurigen und gründlichen Art und Weise in ihrem kammermusikalischen Musizieren, dass man am Ende nur noch begeistertes Staunen empfinden kann." (Märkische Allgemeine)

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Barenboim: Opern