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Es war 1917, genau hundert Jahre vor der Aufführung dieser Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen, als Alban Berg beschloss, Georg Büchners Fragment "Woyzeck" als Sujet für seine Oper zu verwenden, das erzählt, wie ein einfacher, von seiner Umwelt gepeinigter Offiziersbursche plötzlich in Gewalt ausbricht. In diesem kurzen Drama, welches das emotionale Leben seiner Figuren als Spannungsfeld zwischen Frustration, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Liebe aufspannt, erkannte Berg die Bedingungen seiner Zeit und fand hier die passende Vorlage für die Art von Musik, die er und sein Lehrer Arnold Schönberg nur wenige Jahre zuvor kreiert haben: die neue Atonalität, welche es vermag, extreme emotionale Situationen zu beschreiben und auszudrücken. Wozzeck wurde zu einem unmittelbaren künstlerischen und finanziellen Erfolg und gilt als eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts.

Mit der Einladung von William Kentridge, international bekannt für seine Zeichnungen, Filme, Theater- und Operninszenierungen, diese Neuinszenierung im Haus für Mozart zu realisieren, folgen die Salzburger Festspiele der Tradition, den bildenden Künsten einen großen Platz einzuräumen. Kentridges Arbeiten oszillieren zwischen Medien und Genres. Seine Zeichnungen, charakterisiert durch eine Dynamik zwischen ausradierten und frisch gezogenen Strichen, sind wesentlicher Bestandteil seiner Animations- und Filmproduktionspraxis, in der die Bedeutungen seiner Filme sich während des Entstehungsprozesses entstehen. Das Bühnenbild wird von einem Berg von Plattformen, Treppenfragmenten und ausrangierten Möbeln dominiert, in denen durch Projektionen animierter Zeichnungen Räume entstehen, die sich von innen nach außen, von Taverne zu Kaserne und ausgebombter Heide verschieben.

Die grandiose Besetzung, exzellent bis in die Nebenrollen, wird angeführt von Matthias Goerne, einem der führenden Baritone unserer Zeit, der die Rolle hier zum letzten Mal verkörpert, mit der er in den letzten Jahren immer wieder in Verbindung gebracht wurde, als erschütterten, zerrütteten, aber auch bedrohlichen Wozzeck. Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian als Marie war "die Entdeckung des Abends" mit "ihrer reichen, hellen Stimme, die genug stählerne Kante besitzt, um diese kernige Persönlichkeit zu rüber zubringen" (Bachtrack). Die Wiener Philharmoniker, angeführt von Vladimir Jurowski, waren "virtuos" und wirkten als "Katalysator und Gesprächspartner". "Das Publikum schien am Ende fassungslos, aber dankbar." (New York Times)

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