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Im Bayreuther Jubiläums-Ring zu Richard Wagners Zweihunderter im Jahr 2013 soll Angela Denoke die Brünnhilde singen. Es ist Kirill Petrenko, der sie zu diesem Wechsel ins hochdramatische Fach überredet; und nur mit ihm am Pult ist dieser Wechsel für sie überhaupt vorstellbar. Drei Monate lang vertieft sie sich in die Rolle - und sagt schließlich schweren Herzens ab. Sie hat das Gefühl, zu viele Türen hinter sich zu schließen, wenn sie diesen Weg weitergeht, sich den Zugang zu vielen heiß geliebten Rollen durch das Schwerer-Werden der Stimme zu versperren.
Wieder einmal wird sie so ihrem Ruf gerecht, eine ungewöhnlich intelligente Sängerin zu sein, die sich ständig selbst hinterfragt. Die zweite Qualität, für die die Anti-Diva berühmt ist: ihr einzigartiges darstellerisches Können. Für Angela Denoke haben in der Oper Schauspiel und Musik das gleiche Gewicht, sie spielt mit fast filmischer Feinheit und Präzision und gilt als Spezialistin für schwierige, abgründige Frauenfiguren, die ihrer Meinung nach aber leichter zu spielen sind. Humorvoll fasst sie ihr Fach mit nur sechs kurzen Worten zusammen: „Am Ende bin ich immer tot“.
© Ulla Pilz, ORF - Radio Österreich 1
Wieder einmal wird sie so ihrem Ruf gerecht, eine ungewöhnlich intelligente Sängerin zu sein, die sich ständig selbst hinterfragt. Die zweite Qualität, für die die Anti-Diva berühmt ist: ihr einzigartiges darstellerisches Können. Für Angela Denoke haben in der Oper Schauspiel und Musik das gleiche Gewicht, sie spielt mit fast filmischer Feinheit und Präzision und gilt als Spezialistin für schwierige, abgründige Frauenfiguren, die ihrer Meinung nach aber leichter zu spielen sind. Humorvoll fasst sie ihr Fach mit nur sechs kurzen Worten zusammen: „Am Ende bin ich immer tot“.
© Ulla Pilz, ORF - Radio Österreich 1
Wissenswertes
- geboren 1961 in der niedersächsischen Hansestadt Stade. Heute hat sie dort wieder ihren Hauptwohnsitz, gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem amerikanischen Tenor David Kuebler
- Studium der Schulmusik in Hamburg, Beginn des Gesangsstudiums erst mit 26 Jahren
- Debut 1992 am Theater Ulm, wo sie bis 1996 Ensemblemitglied ist, im Anschluss daran Festengagement an der Stuttgarter Oper bis 2000
- 1997 erlebt sie durch ihre Debuts an der Wiener Staatsoper (als Marschallin im „Rosenkavalier“) und bei den Salzburger Festspielen (als „Wozzeck“-Marie) ihren internationalen Durchbruch. Seither häufige Engagements an beiden Häusern
- weitere zentrale Wirkungsstätten: Opéra National de Paris, Deutsche Staatsoper Berlin, Covent Garden, Scala, Met, Bayerische Staatsoper, Semperoper Dresden, Teatro Real Madrid, Gran Teatre del Liceu Barcelona
- außer den bereits genannten Rollen feiert sie ihre größten Erfolge in „Lady Macbeth von Mzensk“, „Die tote Stadt“, „Jenufa“, „Erwartung“, „Herzog Blaubarts Burg“, „Fidelio“, „Katja Kabanova“ sowie vielen Hauptpartien in Opern von Wagner und Richard Strauss
- 1999 von der „Opernwelt“ Sängerin des Jahres gekürt, 2007 Faust-Theaterpreis für die beste Sängerdarstellung im Musiktheater, 2009 Ernennung zur Österreichischen Kammersängerin
- Mit Programmen wie „Von Babelsberg bis Beverly Hills“ und „Angela Denoke sings Kurt Weill“ wendet sie sich zusätzlich dem Chanson-Singen zu
Schon gewusst?
- Angela Denokes Vater hat eine Tanzcombo, in Sachen klassische Musik wird sie von einem Lehrer gefördert, spielt von klein auf Klavier und singt. Sie betont, ihre Eltern hätten sie nie unter Druck gesetzt, sondern immer nur die Freude an Musik unterstützt
- Während des Schulmusik-Studiums ist sie auch als Chorleiterin tätig und übernimmt kleine Gesangs-Soli. Später will sie sich stärker mit ihrer Stimme beschäftigen und macht die Aufnahmeprüfung fürs Gesangsstudium; beim ersten Mal wird sie abgelehnt
- Denoke liebt es, in Rollen Seiten von sich zu entdecken, die sie vergessen hat oder über die sie nicht sprechen will, da kann es auch zu echten Tränen kommen, etwa bei Janáceks „Katja Kabanova“
- Die unkomplizierte Sängerin ist be jedem Wetter mit dem Fahrrad unterwegs und versucht auch sonst, nicht allzu sehr über die Gefahr einer Erkältung nachzudenken
- Zu Kritikern hat sie ein gespaltenes Verhältnis, weil sie nicht das Urteil der Allgemeinheit wiedergeben, sondern eine persönliche Einzel-Meinung. Sie fühlt sich auch eher von der Presse unter Druck gesetzt als vom Publikum
- Mit „Frau Kammersängerin“ angesprochen zu werden, fühlt sich für sie seltsam an, sie zieht „Frau Denoke“ oder „Angela“ bei weitem vor
- An Vorstellungstagen folgt sie dem immer gleichen Tagesablauf mit Nachmittagsschlaf und anschließendem Durchstudieren der Rolle. Lampenfieber hat sie trotzdem
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