Inhalt

Unter dem Motto „Alles vermag die Liebe“ pilgert Startenor und Barocktage-Intendant Michael Schade in dieser Neuproduktion gemeinsam mit einigen Musikerinnen und Musikern durch die Wachau, die heuer ihr 20-jähriges Jubiläum als Weltkulturerbe feiert, in das fast menschenleere Benediktinerstift Melk.

Die Produktion zu den Internationalen Barocktagen Melk 2020, die aufgrund von COVID19 nicht wie gewohnt stattfinden können, möchte den besonderen Gegebenheiten, nicht zuletzt auch der durch die Beschränkungen der letzten Wochen veränderten Wahrnehmung von Natur und Kultur Rechnung tragen. Kammersänger Michael Schade begibt sich, anlässlich des Jubiläums von 20 Jahre Weltkulturerbe Wachau, über Passagen des Welterbesteigs durch die Wachau in das fast menschenleere Benediktinerstift Melk.

Seinen persönlichen Pilgerweg - auch der „Jakobsweg“ verläuft teilweise parallel - geht er im Bewusstsein einer neu gewonnenen Bewegungsfreiheit und einer erneuerten Wertschätzung des Natur- und Kulturerlebens nach langer Abstinenz. Auf seinem Gang und an den musikalischen Stationen im Stift ist Raum für Nachdenklichkeit, Dankbarkeit, Erinnerung, tiefe Lebensfreude, vor allem Achtsamkeit für das, was er sieht, und für die menschlich-musikalischen Begegnungen. So entsteht - trotz der barocken Pracht der Architektur - ein Charakter spiritueller Reduktion, der nicht als aus der Not geborener Mangel, sondern als Qualität und spirituelle Konzentration inszeniert wird. Michael Schade geht entsprechend zu Fuß durch die Kulturlandschaft der Wachau zum Stift Melk, das seit 1000 Jahren Kriegswirren, Katastrophen ebenso wie kulturell glanzvolle Epochen überdauert. Gemeinsam mit einigen wenigen Musikern - Laute, Blockflöte, Cembalo, Cello unter der Leitung von Stefan Gottfried - werden an verschiedenen Orten im Stift Lieder und Instrumentalwerke von John Dowland und Henry Purcell „aufgeführt“ - selbstverständlich ohne Publikum. Wo sich sonst Tausende Besucher drängen und Schüler durch die Gänge wimmeln, herrscht nun kontemplative Stille. So mag es sich im 18. Jahrhundert angefühlt haben, wenn die kaiserlichen Besucher mit ihrer Entourage endlich wieder abgereist waren.

Als Kontrast zum Renaissance- und Barockprogramm gibt es auch „offroad“-Begegnungen mit modernen Pendants der englischen Lautenlieder. Lena Kuchling und Georg Buxhofer führen dieses Repertoire sanft in einen zeitlosen Jazz hinüber; Agnes Palmisano und ihr Trio phantasieren musikalisch, wie wohl ein „Wiener“ Dowland geklungen hätte.

Zudem statten wir auch der Stiftsbibliothek einen - virtuellen - Besuch ab; aus deren literarischen Schätzen wird auch unvermutet Weltliches zutage gefördert, wie etwa eine Anleitung zum Schreiben von Liebesbriefen, die das Herz der Empfängerin zum Schmelzen bringen sollen.

Den krönenden „pfingstlichen“ Abschluss bildet in der Stiftskirche Purcells „Now that the sun has veil’d his light“, das in ein strahlendes „Hallelujah“ mündet.

***

PROGRAMM
Henry Purcell (1659-1695): „Music for a while“ (Cembalo)
Anonym (17 Jhd.): „Witches Dance“ (Cembalo, Blockflöte)
John Dowland (1563 - 1626): „Fine Knacks for Ladies“ (Laute, Cembalo)
„Now, o now“ (Laute)
„Can She excuse my wrongs?“ (Laute)
„Es tuad ma lad“ (Agnes Palmisano - offroad)
„Kumm tiafa Schlaf“ (Agnes Palmisano - offroad)
John Dowland: „Lachrimae Pavan“ (Laute solo)
„Come, heavy sleep“ (Laute)
Anonym (17 Jhd.): „Adsonn’s Masque“ (Cembalo, Blockflöte)
„Cupararee or Graysin“ (Cembalo, Blockflöte)
John Dowland: „Prelude“ (Laute solo)
„I must complain“ (Laute)
„Say Love if ever thou did’st find“ (Laute)
Tobias Hume (ca. 1569-1645): „Love’s Farewell“ (Gambe solo)
„Pollish Ayre“ (Gambe solo)
Thomas Robinson/ John Danyel: „Passamezzo Gaylard“ (Cembalo, Laute)
John Dowland: „What poor astronomers they are“ (Cembalo, Laute, evtl. Blockflöte)
Matthew Locke (1621-1677): „Suite e-Moll“ (Blockflöte, Cembalo/Orgel)
Robert Johnson (17 Jhd.); „Have you seen but a white lily grow“ (Laute)
John Dowland: „Come again“ Buxhofer - offroad)
„Come again“ (Laute)
Richard Smarte (†nach 1630): „Mounsiers Allman“ (Gambe solo)
Henry Purcell: „Now that the sun has veiled its light“ (tutti)

Details

  • Produktionsjahr:

    2020

  • Kategorie:
  • Genres:
  • Altersfreigabe:

    0+

  • Audiosprache:

    keine Sprachinhalte

  • Untertitelsprache:

    keine Untertitel

  • Ort:
  • Land:

    Österreich

Besetzung

Galerie

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