Inhalt
„Meister wie Bach und Beethoven haben auf den Höhen Kirchen und Tempel errichtet, ich wollte in den Tälern Wohnstätten für die Menschen bauen, in denen sie sich heimisch und glücklich fühlen.“
Dieser Satz von Edvard Grieg beschreibt zwei grundlegende Merkmale seines Werks. Einerseits das Heimatverbundene, das Volksnahe: Nach seiner klassischen Ausbildung in Leipzig erforschte er intensiv die Volksmusik seiner norwegischen Heimat. Deren Elemente wie leere Quinten, scharf betonte Tanzrhythmen oder modale Tonarten verschmolz er in seinen Kompositionen mit der Satztechnik der Romantik.
Andererseits seine Bevorzugung der kleinen Bauformen: Neben dem Klavierkonzert in a-moll und der Schauspielmusik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“ gibt es in seinem Oeuvre kaum großangelegte Werke, keine Oper, keine Symphonie (außer einem jugendlichen Versuch). Seine Popularität verdankt er zu einem großen Teil seiner Kammermusik, den Klavierstücken und Liedern, die in ihrer Eingängigkeit, ja Volkstümlichkeit zur Hausmusik im besten Sinn des Wortes wurden.
„In Stil und Formgebung bin ich ein deutscher Romantiker der Schumannschen Schule geblieben; aber zugleich habe ich den reichen Schatz der Volkslieder meines Landes ausgeschöpft und habe aus dieser bisher noch unerforschten Quelle der norwegischen Volksseele eine nationale Kunst zu schaffen versucht.“
© Claus Karitnig
Dieser Satz von Edvard Grieg beschreibt zwei grundlegende Merkmale seines Werks. Einerseits das Heimatverbundene, das Volksnahe: Nach seiner klassischen Ausbildung in Leipzig erforschte er intensiv die Volksmusik seiner norwegischen Heimat. Deren Elemente wie leere Quinten, scharf betonte Tanzrhythmen oder modale Tonarten verschmolz er in seinen Kompositionen mit der Satztechnik der Romantik.
Andererseits seine Bevorzugung der kleinen Bauformen: Neben dem Klavierkonzert in a-moll und der Schauspielmusik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“ gibt es in seinem Oeuvre kaum großangelegte Werke, keine Oper, keine Symphonie (außer einem jugendlichen Versuch). Seine Popularität verdankt er zu einem großen Teil seiner Kammermusik, den Klavierstücken und Liedern, die in ihrer Eingängigkeit, ja Volkstümlichkeit zur Hausmusik im besten Sinn des Wortes wurden.
„In Stil und Formgebung bin ich ein deutscher Romantiker der Schumannschen Schule geblieben; aber zugleich habe ich den reichen Schatz der Volkslieder meines Landes ausgeschöpft und habe aus dieser bisher noch unerforschten Quelle der norwegischen Volksseele eine nationale Kunst zu schaffen versucht.“
© Claus Karitnig
Wissenswertes
- 1843 – Edvard Grieg wird am 15. Juni als Sohn eines Kaufmanns und einer Musikerin in Bergen (Norwegen) geboren, ab seinem sechsten Lebensjahr erhält er Klavierunterricht von seiner Mutter
- 1858-1862 – Studium am Konservatorium in Leipzig (u. a. bei Carl Reinecke, Ignaz Moscheles, Ernst Ferdinand Wenzel und Louis Plaidy)
- 1860 – eine schwere Lungenerkrankung unterbricht das Studium in Leipzig
- 1863 - In Kopenhagen begegnet er dem norwegischen Komponisten Rikard Nordraak, der ihn für die für die norwegische Volksmusik begeistert. 1864/65 Gründung des Konzertvereins „Euterpe“ zur Pflege neuer skandinavischer Musik
- 1867 - Heirat mit seiner Cousine, der Sängerin Nina Hagerup. Sie leben in Christiana, dem heutigen Oslo, wo Grieg bis 1874 als Dirigent und Musiklehrer wirkt. Der erste Band der „Lyrischen Stücke“ für Klavier erscheint.
- 1869 – Uraufführung des Klavierkonzerts in a-moll in Kopenhagen mit dem Solisten Edmund Neupert
- ab 1874 lebt er, ausgestattet mit einem Staatssold, als freischaffender Komponist in Bergen und Oslo, seit 1885 in seiner Villa „Troldhaugen“ bei Bergen, bis zu seinem Tod unternimmt er ausgedehnte Konzertreisen als Pianist und Dirigent
- 1874/75 - in enger Zusammenarbeit mit dem Dichter Henrik Ibsen komponiert er die Bühnenmusik zum Schauspiel „Peer Gynt“
- 1907 – am 4. September stirbt Edvard Grieg in Bergen
Schon gewusst?
- „Die Vermehrung meiner Werke durch Arrangements fängt jetzt an, unheimlich zu werden. Ich vermisse nur noch die Peer Gynt-Suite für Flöte und Posaune. Von der unerreichbaren Popularität der Drehorgel will ich gar nicht reden“
- Als Talisman trug Edvard Grieg bei Auftritten stets einen kleinen Frosch aus Ton in seiner Fracktasche
- „Das anzuhören kann ich aber selbst nicht ertragen, denn es klingt derart nach Kuhmist, nach Norwegertum und Selbstgefälligkeit! Ich erwarte aber auch, dass die Ironie gefühlt werden kann.“ (Grieg über „In der Halle des Bergkönigs“)
- Hugo Wolf über Griegs Klavierkonzert: „Dieses musik-ähnelnde Geräusch mag vielleicht gut genug sein, Brillenschlangen in Träume zu lullen oder rhythmische Gefühle in abzurichtenden Bären zu erwecken – in den Konzertsaal taugt es nicht.“
- In Fritz Langs Kinoklassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ aus dem Jahr 1931 pfeift der Kindermörder Beckmann die Melodie von „In der Halle des Bergkönigs“ – es ist die einzige Musik im ganzen Film.
- 1944 hatte „A Song of Norway“, ein Musical über das Leben von Edvard Grieg, am Broadway Premiere. Die Songs des Musicals, das allein in New York 860 Mal aufgeführt wurde, basieren auf Melodien aus Griegs Werken.
- 1960 schrieb Duke Ellington eine Jazzinterpretation der Peer-Gynt-Suiten. Der norwegische Grieg-Fonds verurteilte dies als „Perversion der nationalromantischen Grieg-Musik“ und ließ den Plattenverkauf in Norwegen verbieten.
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