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Während seine Opern und Singspiele zum großen Teil noch auf Wiederbelebung warten, haben vor allem seine Lieder großen Einfluss auf die Komponisten des 19. Jahrhunderts bis heute, von Robert Schumann über Johannes Brahms bis zu Helmut Lachenmann, um nur drei zu nennen. Im Schubertschen Oeuvre finden sich alle Formen, Themen und Stimmungen des „modernen“, lyrischen Ichs in vollendeter Ausprägung, sei es im Streichquartett, in der Klaviermusik oder in der Symphonie.
Obwohl immer wieder Franz Schuberts künstlerische Erfolglosigkeit betont wird, wurde er dennoch von einem kleinen Freundeskreis als genialer Komponist erkannt und gefeiert, unter ihnen beispielsweise der Dichter Franz Grillparzer. Zu überregionaler Bekanntheit verhalf ihm der ebenfalls im Freundeskreis vertretene Bariton Johann Michael Vogl. Er sorgte als Interpret für die Verbreitung der Schubertschen Lieder.
© Helmut Jasbar, ORF - Radio Österreich 1
Wissenswertes
- 1797 Franz Peter Schubert wird am 31.1. in Wien geboren.
- 1814 Seine erste Uraufführung, die Messe Nr. 1 F-Dur findet am 25. September 1814 in der Lichtentaler Pfarrkirche statt. Mehrere Streichquartette und mehr als zwanzig Lieder entstehen.
- 1815 Trotz seiner Arbeit als Schulgehilfe für seinen Vater schreibt Schubert beinahe 150 Lieder, darunter „Der Erlkönig“, beendet zwei Sinfonien, zwei Messen, zwei Opern, das Streichquartett g-Moll, vier Sonaten und einige weitere Kompositionen für Klavier.
- 1818 Als erstes Werk wird seine „Italienische Ouvertüre“ in Wien aufgeführt.
- 1819 Schubert wohnt mit seinem Freund, dem Dichter Mayrhofer bis 1821 zusammen. Forellenquintett.
- 1823 Syphilis macht ihm so zu schaffen, dass er zurück ins Elternhaus zieht.
- 1827 Endlich werden mehrere Werke Schuberts veröffentlicht. Am 29. März nimmt Schubert an Beethovens Beerdigung als Fackelträger teil. Liederzyklus „Die Winterreise“.
- 1828 In seinem letzten Lebensjahr entstehen zahlreiche seiner bekanntesten Werkewie die C-Dur-Symphonie, das C-Dur-Streichquartett und der Liederzyklus „Schwanengesang“. Am 26. März veranstaltet Schubert sein erstes und einziges Konzert, das jedoch von der Presse ignoriert wird. Am 19. November stirbt Franz Schubert an Typhus.
Schon gewusst?
- „Ich glaube schon, es könnte etwas aus mir werden … Aber wer vermag nach Beethoven etwas zu machen?“
- „Ich schreibe jeden Vormittag einige Stunden, wenn ich ein Stück fertig habe, fange ich ein anderes an.“
- 1826 schrieb Franz von Hartmann in sein Tagebuch: „Ich gehe zu Spaun, wo eine große Schubertiade ist ...”
- „Lieder sang ich nun lange, lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe.“ aus „Mein Traum“, verfasst von Franz Schubert am 3. Juli 1822.
- Über Schuberts ewige Geldknappheit schrieb Eduard von Bauernfeld: „In der Frage des Eigentums war die kommunistische Anschauungsweise vorherrschend. Wer eben bei Kasse war, zahlte für den oder die anderen. Nun traf sich's aber zeitweilig, dass zwei kein Geld hatten und der dritte - gar keins!“
- Als einmal der Sänger Michael Vogl sich ein Schubertlied hatte transponieren lassen (dem Komponisten missfielen eigenmächtige Veränderungen an seinen Werken), fragte ihn Schubert süffisant:„Sehr nett, das Liederl. Sag' amal, wer hat's denn gemacht?“
- Kurios: Theodor Fechner rät 1866 in der „Zeitschrift für Bildende Kunst“ den Wienern, sich beim geplanten Schubert-Denkmal im Wiener Stadtpark auf eine Kleinbüste zu beschränken, die die Musikwelt nicht allzu heftig brüskiert.
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