Inhalt

Nagasaki, um 1900. Der amerikanische Marineoffizier Pinkerton heiratet die Geisha Cho-Cho-San, die er zärtlich Butterfly nennt, und verläßt sie bereits kurz nach der Hochzeit wieder.

Butterfly hat einen Sohn zur Welt gebracht und erwartet sehnsüchtig die Rückkehr des geliebten Mannes.

In einem Brief teilt Pinkerton dem amerikanischen Konsul seine baldige Ankunft mit. Allerdings nicht, um bei Butterfly zu bleiben, sondern um das Kind zu sich zu holen. Er hat inzwischen die Amerikanerin Kate geheiratet. Seine in Japan geschlossene Ehe mit Butterfly hatte in den USA ohnehin keine Gültigkeit.

Pinkertons Schiff läuft schließlich ein. Ihm fehlt der Mut, Butterfly gegenüberzutreten, und er schickt Kate zu ihr. Die Japanerin erklärt sich bereit, das Kind herzugeben, wenn er selbst es abholt.

Allein zurückgeblieben, greift sie nach dem Dolch ihres Vaters, um ehrenvoll aus dem Leben zu scheiden. Sterbend hört sie von draußen noch Pinkertons Rufe.



Der begnadete Opernregisseur Jean-Pierre Ponnelle (1932-1988) wurde einst vom Wall Street Journal als "Magier der Fantasie, Pfleger des Erhabenen, meisterhafter Choreograph und unbeschwerter Farceur" gepriesen. Ponnelle gehörte nicht nur zu den phantasievollsten Bühnenbildnern und Regisseuren seiner Zeit, sondern war auch der erste bedeutende Opernregisseur, dessen Arbeiten zu einem großen Teil verfilmt wurden. In dieser faszinierenden und ergreifenden Inszenierung von "Madame Butterfly" versuchte er alle typischen Stilmittel dieses Mediums einzusetzen, etwa Rückblenden, Zeitlupe und "innere Monologe", bei denen die Sänger während ihrer Arien die Lippen nicht bewegen.

"In sogenannten intellektuellen Kreisen und bei Leuten, die glauben, um jeden Preis sehr klug und modern sein zu müssen, gilt es heutzutage als schick und zeitgemäß, über Puccini grundsätzlich die Nase zu rümpfen und ihn als Inkarnation der kulinarischen Oper schlechthin abzustempeln. Kulinarische Oper heißt in diesem Fall: angenehme Musik, blödsinniges Libretto, totale Absurdität des Bühnengeschehens, ab und zu vielleicht ein paar reizvolle Melodien. Das Ganze jedenfalls mehr oder weniger gedacht als Basis für Knalleffekte und am ehesten noch vergleichbar mit einer Zirkus- oder Sportveranstaltung. Ich persönlich habe mich gegen diese Auffassung immer gewehrt - denn die Tatsache, daß es Komponisten wie Webern gibt, heißt doch noch lange nicht, daß Puccini ein Idiot sein muß. Im Gegenteil. Ich halte Puccini für einen äußerst raffinierten, intellektuell denkenden Musikdramaturgen. Darunter verstehe ich entweder einen dramaturgisch denkenden Musiker oder einen musikalischen Theatermann - beide Kombinationen sind in der Geschichte der Oper so selten, daß man sie fast an den Fingern einer Hand abzählen kann. Dieser Film ist daher gedacht als - wenn man so will - eine Art Hommage an das Genie Puccinis, dessen genialisch-italienische Musikalität ich genauso bewundere wie seine Fähigkeiten als großer Dramaturg" (Jean-Pierre Ponnelle).

Details

  • Produktionsjahr:

    1974

  • Kategorie:
  • Genres:
  • Altersfreigabe:

    6+

  • Audiosprache:

    Italienisch

  • Untertitelsprache:

    Deutsch

  • Land:

    Deutschland

Besetzung

Galerie

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