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Ö1-Tipp:
Bevor Harnoncourt, Kujken, Gardiner und Co. die sogenannte Alte Musik neu dachten und erforschten war Organist und Dirigent Karl Richter Autorität und Publikumsmagnet. Er reiste mit Werken von Bach und Händel um die Welt. Heute sind seine Aufnahmen eine Art Wiederentdeckung, wenn man ihnen - nach all den Entwicklungen und Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis der letzten Jahrzehnte – aufs Neue lauscht. Sie sind anders, sie sind aber immer kräftig und intensiv.
Entdecken könnten übrigens auch außerirdische Wesen die Kunst des Karl Richter: Seit 1977 sind die Voyager Sonden im Weltall unterwegs inklusive jener berühmten goldenen Schallplatte, die Klänge der Erde potentiellen extraterrestrischen Hörer/innen präsentierten sollte. Das erste von der NASA damals dafür ausgewählte Musikstück ist der erste Satz des 2. Brandenburgischen Konzerts mit Karl Richter
- Michael Blees, Ö1

Karl Richter (1926-1981) entdeckte seine wahre musikalische Berufung in Leipzig, als er bei den prominenten Musikern und Lehrern Karl Straube und Günther Ramin studierte. Am Anfang seiner Karriere standen die Orgel und das Cembalo, und in seinen ersten Konzerten waren es diese beiden Instrumente, auf denen er sein künstlerisches Vermögen ebenso virtuos wie poetisch in den Dienst Johann Sebastian Bachs stellte. Bald aber entdeckte Richter auch die Faszination großer Chor- und Orchesterbesetzungen. In den fünfziger Jahren gründete er den Münchener Bach-Chor und das Münchener Bach-Orchester, mit denen er die ganze Welt bereiste und im Laufe der Zeit rund 150 Aufnahmen machte. Besonders überzeugend war Richter immer dann, wenn er die Musik seiner großen Landsleute Bach und Händel interpretierte. Seine entromantisierte Darstellung des Barock war unter anderem von einer geringeren Besetzungsstärke charakterisiert und entsprach damit eher den originalen Gegebenheiten. Richter setzte zugleich auf eine kühle, lebhafte und beinahe abstrakte Art des Musizierens, in der kein Platz war für übertriebene Dynamik und Agogik.

Diese Aufnahme entstand im April 1970 im Neuen Schloss Schleißheim.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts etablierten sich im deutschsprachigen Raum neue, aus Italien stammende Formen der Orchestermusik: das Concerto grosso, in dem eine Gruppe von mehreren Instrumenten dem Orchester gegenübergestellt wird, und das Concerto, in dem ein Instrument mit dem Orchester in Wettstreit tritt. Johann Sebastian Bach beschäftigte sich mit diesen neuen Gattungen der Instrumentalmusik, als ihn Christian Ludwig Markgraf von Brandenburg um neue Kompositionen für seine Hauskapelle bat. 1721 überreichte Bach die "Six Concerts avec plusieurs instruments" seinem Auftraggeber, dem sie ihren Namen "Brandenburgische Konzerte" verdanken.

Das 2. Brandenburgische Konzert ist das klanglich vielseitigste und in der Instrumentation ungewöhnlichste der sechs Kompositionen. Trompete, Flöte, Oboe und Violine konzertieren untereinander und mit den Tutti-Streichern.

Details

  • Produktionsjahr:

    1970

  • Kategorie:
  • Genres:
  • Altersfreigabe:

    0+

  • Audiosprache:

    keine Sprachinhalte

  • Untertitelsprache:

    keine Untertitel

  • Ort:
  • Land:

    Deutschland

Besetzung

Galerie

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