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Die Bezeichnung "Romantische" für die Vierte Symphonie stammt von Anton Bruckner (1824-1896) selbst. So sollte der erste Satz das "romantische Bild einer mittelalterlichen Stadt" darstellen, der zweite "Lied, Gebet, Ständchen", das Scherzo die Jagd und das Finale ein Volksfest. Allerdings ist dieses Programm nicht ausgearbeitet und kreist auch nicht um eine bestimmte literarische oder philosophische Idee, sondern besteht höchstens aus aneinandergereihten Genrebildern. Neben der Siebten ist heute die Vierte Symphonie das meistgespielte Werk Bruckners.

Rafael Kubelik, geboren 1914, war der Sohn des bekannten böhmischen Geigers Jan Kubelik. Er erhielt seine musikalische Ausbildung in Prag, wo er als Zwanzigjähriger am Pult der Tschechischen Philharmonie debütierte. Später war er Chefdirigent dieses berühmten Orchesters und gründete das Festival "Prager Frühling". Nach dem Machtantritt der Kommunisten emigrierte Kubelik in den Westen und kehrte erst nach dem Ende des Sozialismus in die Heimat zurück. Von 1950 bis 1953 leitete er das Chicago Symphony Orchestra, von 1955 bis 1958 war er Musikdirektor an der Covent Garden Opera in London.

Eine Epoche großer künstlerischer Erfolge begann 1961, als er Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wurde. Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren Kubeliks Kunstverstand und Souveränität, seine Freude an der Musik und sein Temperament. 18 Jahre dauerte die Verbindung mit dem Münchner Orchester; zwischendurch gab er ein kurzes Gastspiel als Musikdirektor der New Yorker Metropolitan Opera. 1979 suchte Kubelik mehr Zeit für sich und seine Tätigkeit als Komponist und leitete das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nur noch als "ständiger Gastdirigent". Er schrieb mehrere Instrumentalkonzerte, Streichquartette, symphonische Werke und Opern. Doch Kubeliks Ruf als Komponist steht weit hinter seiner Bedeutung als Dirigent zurück; seine Werke werden vielleicht eines Tages für das Konzertrepertoire entdeckt.

1985 zog sich Kubelik vom Konzertpodium zurück; anläßlich des ersten Prager Frühlings nach der Wende, 1990, trat er allerdings nach über vierzig Jahren Exil noch einmal ans Pult der Tschechischen Philharmonie und dirigierte Smetanas Zyklus "Mein Vaterland". Seine tiefe Gefühlsverbundenheit mit seiner Heimat und ihren Komponisten war stets offenkundig.
Rafael Kubelik war ein Vollblutmusiker. Jeder Auftritt wirkte spontan, impulsiv und freudig. Doch seine letzten Lebensjahre waren geprägt von den Schmerzen einer Erkrankung, die ihm das Dirigieren unmöglich machte. Im August 1996 starb Kubelik nach langem schweren Leiden 82jährig in Luzern.

Diese Aufnahme entstand im Januar 1971 im Wiener Musikvereinssaal.

Details

  • Produktionsjahr:

    1971

  • Kategorie:
  • Genres:
  • Altersfreigabe:

    0+

  • Audiosprache:

    keine Sprachinhalte

  • Untertitelsprache:

    keine Untertitel

  • Ort:
  • Land:

    Österreich

Besetzung

Galerie

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