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Wiener Staatsoper, 26. Jänner 2003: Mascagnis „Cavalleria rusticana“ steht auf dem Spielplan, mit Waltraud Meier als Santuzza, Johan Botha als Turiddu – und einer Haus-Debütantin in der kleinen Rolle der Lola. Zuerst vernimmt man von ihr nur einen wunderschönen Mezzosopran aus dem Off, dann folgt der Bühnenauftritt – und das Publikum ist sogleich fasziniert von der attraktiven Sängerin aus Lettland.

Direkt mit ihrem ersten Auftritt in Wien hat es Elīna Garanča verstanden, Aufmerksamkeit zu erwecken; das Publikum zeigt sich fortan begeistert von der Künstlerin, die einfach alles zu können scheint, von Hosenrollen à la Octavian im „Rosenkavalier“, über die Koloraturbrillanz einer Rosina im „Barbier von Sevilla“ bis hin zu den Gefühlsausbrüchen einer Charlotte in „Werther“. Ob Mozart, Belcanto, französische Romantik oder Richard Strauss – Elīna Garanča weiß in allen Stilen zu überzeugen, dank makelloser Souveränität im Gesang, Musikalität, Bühnenpräsenz – und dank des einschmeichelnd samtenen Timbres ihres Mezzosoprans.

Von Wien ausgehend hat die Garanča Karriere gemacht, innerhalb kurzer Zeit hat sie die großen Musikzentren in aller Welt erobert, mit immer neuen, faszinierenden Rollenporträts – und mittlerweile auch Partien, die in ein dramatischeres Fach weisen.

© Michael Blees, ORF - Radio Österreich 1

Wissenswertes


  • Elīna Garanča ist in Riga auf die Welt gekommen – als Tochter eines Chordirigenten und einer Professorin für Gesang; bei ihrer Mutter hat die junge Elīna ihre Ausbildung absolviert.

  • Erste Engagements am Staatstheater von Meiningen und an der Oper Frankfurt.

  • 2003 Debüts an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen; es folgen weltweite Einladungen, unter anderem nach Helsinki, Paris, Aix-en-Provence, London, Berlin, München – und an die Metropolitan Opera von New York (2008).

  • Schon 2013 wurde ihr in Wien der Kammersängertitel verliehen.

  • Das bisher gesungene Repertoire von Elīna Garanča reicht von Mozart-Rollen (Sesto, Cherubino, Dorabella), über Belcanto-Opern von Rossini (Rosina und Angelina), Bellini (Romeo und Adalgisa) und Donizetti (Giovanna Seymour, Sara und Léonor de Guzman), sowie französischen Werke von Bizet (Carmen) und Massenet (Charlotte) bis hin zu Richard Strauss (Octavian).

  • Seit 2007 regelmäßige Aufnahmetätigkeit; mehrere ihrer Solo-Recitals wurden mit bedeutenden Plattenpreisen ausgezeichnet. 2010 bei den MIDEM Classical Awards zur „Sängerin des Jahres“ gekürt.

  • Als Konzertsängerin arbeitet Elīna Garanča regelmäßig mit dem Dirigenten Karel Mark Chichon, ihrem Ehemann zusammen; auch mit Lied-Programmen hat sie in aller Welt begeistert.


Schon gewusst?


  • Anfänglich hat Elīna Garanča eher über eine Karriere im Bereich Musical nachgedacht, bevor sie sich für die Oper entschieden hat.

  • Schon in ihrer Studienzeit hat sie die schwierige Belcanto-Rolle der Giovanna Seymour in „Anna Bolena“ gesungen – nach nur zehn Tagen Vorbereitungszeit.

  • Die Paraderolle für Mezzosoprane – die Carmen in der gleichnamigen Oper von Georges Bizet – hat Elīna Garanča 2008 in ihrer Heimatstadt Riga in ihr Repertoire genommen, in dieser Partie hat sie auch an der Met in New York, in Wien, München, Berlin und in London begeistert.

  • Vom Octavian im „Rosenkavalier“ hat sich Elīna Garanča im Mai 2017 an der Met verabschiedet, in der gleichen Vorstellung hat Star-Sopranistin Renée Fleming letztmals die Marschallin verkörpert.

  • Seit 2005 ist Elīna Garanča eine exklusiv-Künstlerin der Deutschen Grammophon

  • Seit 2008 gibt Elīna Garanča jährlich, Anfang Juli, ein Open-Air-Konzert vor der Kulisse des österreichischen Stift Göttweig: In „Klassik unter Sternen“ tritt die Garanča, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Opernwelt, sowie Ehemann Karel Mark Chichon in Erscheinung – und entzückt das Publikum dabei auch immer mit Kostproben aus bevorstehenden, noch nicht auf der Bühne gesungenen Partien.


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