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Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie in der kleinsten Landeshauptstadt Österreichs eines der schönsten Schlösser des Landes finden – mit einem Konzertsaal, dessen Akustik weltweit geschätzt wird.
Die Ursprünge des Baues gehen auf das Ende des 14. Jahrhunderts zurück. 1622 kam die Burg zuerst in den Pfandbesitz und 24 Jahre später in das Eigentum von Nikolaus Esterházy. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte der erste große Um- und Ausbau.
Dazu wurden Baumeister und Handwerker italienischer Provenienz nach Eisenstadt geholt, die auch für den Kaiser in Wien tätig waren. Ende des 17. Jahrhunderts wurde ein großer Fest- und Zeremoniensaal errichtet, der heut den Namen „Haydnsaal“ trägt und eine herausragende Akustik aufweist.
Die einzigartigen Malereien wurden von Maestro Carpoforo Tencalla aufgeführt, die farbenfrohen Deckenfresken zeigen Amor und Psyche und sind auch heute noch erhalten.
Nikolaus II (1765 – 1833) leitete mit dem Architekten Charles Moreau den Übergang zum Klassizismus ein. Auch der weitläufige Schlosspark wurde der damaligen Mode entsprechend mit Wasserfällen und Teichen gestaltet. Um die Jahrhundertwende wurde das Schloss elektrifiziert.
Ab 1945 waren Abteilungen der Burgenländischen Landesregierung im Schloss untergebracht, ein Pachtvertrag mit dem Land endetet 2009. Seit 1. Jänner 2010 verwalten die Esterházy Betriebe das Gebäude.
© Gerhard Krammer, ORF - Radio Österreich 1
Die Ursprünge des Baues gehen auf das Ende des 14. Jahrhunderts zurück. 1622 kam die Burg zuerst in den Pfandbesitz und 24 Jahre später in das Eigentum von Nikolaus Esterházy. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte der erste große Um- und Ausbau.
Dazu wurden Baumeister und Handwerker italienischer Provenienz nach Eisenstadt geholt, die auch für den Kaiser in Wien tätig waren. Ende des 17. Jahrhunderts wurde ein großer Fest- und Zeremoniensaal errichtet, der heut den Namen „Haydnsaal“ trägt und eine herausragende Akustik aufweist.
Die einzigartigen Malereien wurden von Maestro Carpoforo Tencalla aufgeführt, die farbenfrohen Deckenfresken zeigen Amor und Psyche und sind auch heute noch erhalten.
Nikolaus II (1765 – 1833) leitete mit dem Architekten Charles Moreau den Übergang zum Klassizismus ein. Auch der weitläufige Schlosspark wurde der damaligen Mode entsprechend mit Wasserfällen und Teichen gestaltet. Um die Jahrhundertwende wurde das Schloss elektrifiziert.
Ab 1945 waren Abteilungen der Burgenländischen Landesregierung im Schloss untergebracht, ein Pachtvertrag mit dem Land endetet 2009. Seit 1. Jänner 2010 verwalten die Esterházy Betriebe das Gebäude.
© Gerhard Krammer, ORF - Radio Österreich 1
Wissenswertes
- Als „Begründer“ der Musiktheatertradition auf Schloss Esterházy gilt Kapellmeister Wenzel Zivilhofer, der erstmals am 20.8.1714 bis 1721 Eisenstadt tätig war.
- Weitere Esterházy’sche Kapellmeister in Eisenstadt waren Franz Anton Payr (ab 1721), Johann Georg Thonner (1723–28), Gregor Joseph Werner (1728 – 1766), Joseph Haydn (Vizekapellmeister ab 1761, ab 1766 für die gesamte Musik verantwortlich).
- Johann Nepomuk Hummel war ab 1804 als „Concertmeister“ für den musikalischen Betrieb auf Schloss Esterházy verantwortlich, er beendete diese Tätigkeit 1811 im Streit.
- 1811 wollte Nikolaus II. Fürst Esterházy Luigi Cherubini als Nachfolger Haydns nach Eisenstadt holen. Cherubini komponiert für den Fürsten eine monumentale Messe. Vermutlich aus Kostengründen zog Nikolaus II das Angebot aber wieder zurück.
- Alois Anton Polzelli (1812 -13) und Johann Nepomuk Fuchs (bis 1839) leiteten den noch verbleibenden kleinen Rest der Hofmusik.
- 1848 wurde die Hofmusik auf Schloss Esterházy aufgelöst.
- Das Schloss befindet sich heute im Besitz der Esterházy Privatstiftung und wird durch die Esterházy Betriebe verwaltet.
- Maestro Adam Fischer initiierte auf Schloss Esterházy 1987 das Festival „Internationale Haydntage“. Dazu gründete er auch die österreich-ungarische Haydn Philharmonie, die dort bis 2016 ihren Sitz hatte.
- Die in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet „Sala terrena“ wurde ab 2010 revitalisiert und steht nun für verschiedene Spezialausstellungen, die sich der musikalischen Vergangenheit des Schlosses widmen, zur Verfügung.
- Seit 2017 findet ein von den Esterházy Betrieben organisiertes neues Musikfestival statt, das unter dem Namen „Herbstgold“ sowohl die Musik Haydns als auch Crossover-Angebote hat.
Schon gewusst?
- Der Haydnsaal hat eine Kapazität von 610 Personen, die mit der Galerie um weiter 48 Plätze erweitert werden kann.
- Der kleine Empiresaal wird bevorzugt für Kammermusikkonzerte verwendet und bietet 156 Personen Platz.
- Der aus dem Tessin stammende Frescomaler Capoforo war auch in der Dominikanerkirche in Wien tätig und hat sämtliche Deckengemälde im Dom zu Passau gestaltet.
- In der kleinen Schlosskapelle befindet sich eine Orgel, auf der noch Joseph Haydn selbst gespielt hat.
- 2015 zählte man 193.000 Besucherinnen und Besucher, das Schloss ist somit für die burgenländische Landeshauptstadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
- Seit 2016 finden jährlich im Juli auch Pop- und Jazzkonzerte im Schlosspark statt mit international renommierten Künstlern wie Zucchero, Status Quo, Jimmy Cliff, Deep Purple oder Gregory Porter.
- Schloss Esterházy ist einer der Hauptschauplätze der weltweiten Aktivitäten im Rahmen der Antibrustkrebs-Kampagne „Pink Ribbon“ und wird aus diesem Anlass einmal jährlich in rosa beleuchtet.
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