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John Crankos Onegin nimmt im choreografischen Repertoire der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als eines der wenigen abendfüllenden Originalballette einen besonderen Platz ein. Basierend auf Alexander Puschkins dramatischem Versroman Eugen Onegin erzählt das Ballett die Geschichte des arroganten und weltmüden Aristokraten Onegin, der die Liebe des naiven Landmädchens Tatjana zurückweist, nur um Jahre später bei einem Wiedersehen mit ihr zu erkennen, dass er mit ihr die einzige Frau weggeworfen hat, die ihn jemals wirklich geliebt hat und die es wert war, geliebt zu werden. Tatjana, inzwischen gereift und mit Fürst Gremin verheiratet, muss mit ihren Gefühlen kämpfen, als Onegin sie aufsucht, um ihr seine Liebe zu gestehen. In einer der herzzerreißendsten Szenen des klassischen Balletts weist Tatjana Onegin zurück, obwohl sie ihn insgeheim immer noch liebt.

John Crankos absolute Beherrschung der Kunst des Pas de deux findet ihren Höhepunkt in Onegin, wo jede der drei Hauptbegegnungen zwischen Onegin und Tatjana so gekonnt gestaltet und so hervorragend nuanciert ist, dass das Publikum in der Schlussszene hoffnungslos in den emotionalen Aufruhr der Protagonisten hineingezogen wird. Mit der mitreißenden Musik von Pjotr I. Tschaikowsky (orchestriert von Kurt-Heinz Stolze) und den an das Russland des 19. Jahrhunderts erinnernden Bühnenbildern und Kostümen von Jürgen Rose ist Onegin ein Muss für Liebhaber dramatischer, abendfüllender Ballette. Mit Onegin sicherte sich John Cranko seinen Platz im Pantheon der großen Choreographen des 20. Jahrhunderts. Er schuf das dreiaktige Werk 1965 für das Stuttgarter Ballett, dessen Direktor er war, und überarbeitete das Ballett zwei Jahre später. In den letzten 50 Jahren wurde das Ballett in das Repertoire fast aller führenden Ballettkompanien der Welt aufgenommen, darunter das Ballett der Pariser Oper, das Royal Ballet in London, das Bolschoi-Ballett, das Ballett des Teatro alla Scala, das American Ballet Theatre, das National Ballet of China und das Universal Ballet in Seoul.

Friedemann Vogel und Alicia Amatriain - das mit internationalen Preisen und Auszeichnungen überhäufte Spitzenpaar des Stuttgarter Balletts - zeigen hier, warum sie als die Elite der Tanzwelt gelten: Als Onegin und Tatjana schildern sie meisterhaft die Entwicklung ihrer individuellen Charaktere von kalt und arrogant zu verzweifelt leidenschaftlich, von jugendlich-naiv zu dem herzzerreißenden, reifen Bewusstsein einer Liebe, die niemals sein kann. Vogel ist "der eleganteste, elegischste Onegin aller Zeiten" (Südwest Presse). In David Moore und Elisa Badenes, die als Lensky und Olga eine herausragende Leistung erbringen, finden sie ihre Gegenspieler. Jason Reilly beeindruckt als majestätischer Fürst Gremin, aber es ist Marcia Haydee, die den besonderen Zauber des Abends ausmacht: Einst wählte Cranko sie als allererste Tatiana aus, jetzt gastiert sie als Kindermädchen; die enge Verbundenheit zwischen Haydee und dem Ensemble ist durchgehend spürbar, und es ist ein wirklich berührender Moment, wenn die ursprüngliche Tatiana auf die aktuelle trifft. Auf dem Podium steht der Musikdirektor des Stuttgarter Balletts, James Tuggle, selbst. "Und im Orchestergraben: grenzenlose Freude!" (Südwest Presse) "Onegin ist so gut, dass es locker mit jeder Broadway-Show mithalten kann!" (Newsday).

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Stuttgarter Ballett: John Cranko