Richard Wagners monumentale Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" (Gesamtdauer ca. 16 Stunden) auf die Bühne zu bringen, zählt zu den größten Herausforderungen an ein Opernhaus. An dem 2006 eröffneten Opernhaus von Valencia, einem futuristischen Entwurf von Santiago Calatrava, wurde mit enormem künstlerischen und technischen Aufwand ein "Ring des 21. Jahrhunderts" produziert. Die hypermoderne Inszenierung mit ihren sensationellen Computeranimationen gilt bereits jetzt als Meilenstein in der Aufführungsgeschichte.
"Aufwendigste Bühnentechnik mit grandiosen Lichteffekten und wirkungsvollen Videoprojektionen machen alle vier Opern zu einem eindrucksvollen Spektakel, das allerdings nie zum Selbstzweck gerät, sondern Wagners Musikdramen kongenial illustriert", bemerkte das Fono Forum treffend und fuhrt fort: "Dass man sich mal wie in der Bildwelt eines Computerspiels fühlt, mal in einem Science-Fiction-Film und mal in einem Fantasy-Abenteuer, ist nur die zeitgemäße Übersetzung dessen, was Wagner im Ring angelegt hat."
"Man reibt sich staunend die Augen: So unbekümmert und raffiniert zugleich ist bisher kaum noch der Schauwert der Kunstform Oper ausgebeutet worden. Als ginge es darum, mit Wagners Ring einer Cirque-du-Soleil-Show Konkurrenz zu machen. Aber womöglich weist die Produktion sogar den Weg, den das Musiktheater an manchen Orten nehmen wird: hin zum voraussetzungslosen Erzählen, zum Spektakel, zu einer Überwältigungsästhetik, die von modernster Technik befeuert wird" (Die Zeit).