Inhalt
Der Klangkörper entstand im Jahre 1842 aus Musikern des k.u.k Hofoperntheaters, am 28. März dirigierte Otto Nicolai die erste „Philharmonische Academie“, das erste Konzert des Orchesters.
Traditionell sind auch die seit 1860 stattfindenden „Philharmonischen Konzerte“. Die Philharmoniker sind Fixpunkt der Salzburger Festspiele beim Eröffnungskonzert und mehreren Opernproduktionen.
Die Tradition der Neujahrskonzerte geht auf das Jahr 1939 zurück, seit 1941 wird das Konzert jeweils am 1. Jänner gespielt. Heute zählt es zu den erfolgreichsten globalen Musikevents. Seit 2004 veranstaltet das Orchester im Schlosspark Schönbrunn jährlich im Mai ein Open-Air-Konzert „for all“ bei freiem Eintritt.
Das Orchester gastiert auf allen großen Konzertbühnen der Welt und hat mit allen namhaften Dirigenten gearbeitet. Und wenn am ersten Tag eines neuen Jahres wieder dieses gänsehautmachende Streichertremolo mit dem aufsteigenden D-Dur-Dreiklang im Sound des „Wiener Horns“ erklingt, dann ist zumindest für die folgenden 10 Minuten jenes Empfinden ganz stark, das nur die „Wiener“ erzeugen können: eine hoffnungsvolle Freude, auch wenn ringsum alles andere als rosig ist. Ad multos annos!
© Gerhard Krammer, ORF - Radio Österreich 1
Wissenswertes
- Bis heute besteht die Tradition, dass nur jemand bei den Philharmonikern aufgenommen wird, der aus dem Orchester der Wiener Staatsoper kommt und dort mindestens ein Probejahr absolviert hat.
- Das Orchester agiert organisatorisch, künstlerisch wie wirtschaftlich autonom, alle Entscheidungen werden von der Hauptversammlung (= alle aktiven Mitglieder) demokratisch getroffen.
- 1925 spielten die Philharmoniker die erste Rundfunkübertragung von den Salzburger Festspielen (W.A. Mozart: Don Giovanni, Dirigent: Karl Muck)
- 1955 übernahm der damalige Konzertmeister Willi Boskowski die Leitung des Neujahrskonzertes und stand 25 Jahre in Folge mit der Geige dirigierend im Goldenen Saal des Wiener Konzerthauses.
- Neben dem Dienst im Orchester wirken viele Musiker der Philharmoniker auch höchst erfolgreich in internen Kammermusikformationen mit.
- Seit 2011 werden auf der Website der Philharmoniker Materialien in Zusammenhang mit der Orchestergeschichte und der NS-Zeit publiziert; das Projekt, das auch das Orchesterarchiv als Quelle benutzt, wird von Historikern wissenschaftlich begleitet.
- Seit 10 Jahren kümmert sich das Orchester auch intensiv um den musikalischen Nachwuchs im Rahmen einer Sommerakademie während der Salzburger Festspielzeit.
Schon gewusst?
- Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 1969 war das erste Ereignis, das im Österreichischen Fernsehen vom ORF in Farbe übertragen wurde.
- Am 27. Februar 1997 wurde die Harfenistin Anna Lelkes als erste Philharmonikerin in den Verein aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits 26 Jahre Orchesterdienst verrichtet.
- Die Tonträgereinspielung des Neujahrskonzertes 2003 unter Nikolaus Harnoncourt erreichte nach nur sieben Verkaufstagen bereits Doppel-Platin, innerhalb weniger Wochen wurden 90.000 Stück verkauft - ein Rekord!
- Mit 36 Jahren war Gustavo Dudamel der bislang jüngste Dirigent eines Neujahrskonzertes (2017), Georges Prêtre (1924 - 2017) war 2008 mit immerhin bereits 83 Jahren ältester Debutant!
- Mit Bobby McFerrin stand erstmals ein Jazzmusiker am Pult der Philharmoniker (15. Dezember 2001)
- 2012 wurde das Orchester zum ersten Goodwill Ambassador des IIASA (International Institute for Applied Systems Analysis).
- Der Wiener Philharmonikerball gehört mit zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Fasching der österreichischen Bundeshauptstadt, er findet in den Sälen des Wiener Musikvereines statt, ebenso an einem Donnerstag, wie der Opernball.
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