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Karl V. war Kaiser über ein Reich, in dem die Sonne nie unterging: In seinem „Bühnenwerk mit Musik“ zeichnet der österreichische Komponist Ernst Krenek (1900 - 1991) das Schicksal eines Mannes nach, der im 16. Jahrhundert nicht nur über halb Europa, sondern auch über die spanischen Gebiete in Amerika und Afrika herrschte. Er zeigt den übermächtigen Kaiser auf dem Totenbett bei dem verzweifelten Versuch, sein Leben, seine Entscheidungen und seine Unterlassungen vor Gott, Kirche, Zeitgenossen und nicht zuletzt vor sich selbst zu rechtfertigen. Immer wieder stellt Krenek den Herrscher vor die Frage nach der persönlichen Verantwortung des einzelnen Menschen, der sich in einer von Unterdrückung, Brutalität und Krieg geprägten Welt an moralischen Maßstäben messen lassen will.

Karl V. wurde 1938 in Prag erstmals gespielt, nachdem die Wiener Staatsoper die für 1934 geplante Uraufführung unter dem Druck der Heimwehr abgesagt hatte. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nur selten Neuinszenierungen, obwohl Karl V. nicht nur als erste abendfüllende Zwölftonoper der Musikgeschichte, sondern auch als breit dimensioniertes, fesselndes Werk von höchster Aktualität gilt, das – auch mittels großzügig angelegten Dialogszenen – beweist, dass Zwölftonmusik nichts mit emotionaler Enthaltsamkeit zu tun haben muss.

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