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In wohl keiner anderen Stadt könnten sich enthusiastische Musik- und Sprechtheaterliebhaber finden, zusammentun und als Aktiengesellschaft einen Theaterbau finanzieren als in der Finanzmetropole Zürich.Die Gründung des Opernhauses Zürich geht zurück ins Jahr 1834, als mit dem „Actien-Theater“ ein Haus für alle dramatischen Genres geschaffen wurde. Dazu wurde die Kirche des ehemaligen Barfüsserklosters umgebaut.In der Neujahrsnacht von 1889/90 brannte das Theater völlig aus, ein Jahr später konnte an gleicher Stelle der Neubau nach den Plänen des Wiener Architekturbüros Fellner und Helmer als „Stadttheater“ eröffnet werden. Das Repertoire umfasste neben den deutschen und italienischen Klassikern auch immer wieder Uraufführungen wie „Lulu“ (Alban Berg), „Mathis, der Maler“ (Paul Hindemith) oder „Moses und Aron“ (Arnold Schoenberg).

1964 erfolgte die offizielle Umbenennung in „Opernhaus Zürich“.Claus Helmut Drese (1975-1986) positionierte Zürich als Hochburg der Barockoper mit einem vielbeachteten Monteverdi-Zyklus (Regie: Jean-Pierre Ponnelle, Dirigent: Nikolaus Harnoncourt).
Über zwanzig Jahre leitet Alexander Pereira (1991-2012) die Geschickte des Hauses und setzte dabei auch konsequent auf die Vergabe von Uraufführungen, womit eine zusätzliche Profilierung gelang.

Seit 2012 ist Andreas Homoki als Intendant für das Haus gestalterisch tätig.

© Gerhard Krammer, ORF - Radio Österreich 1

Wissenswertes


  • 1834 Das „Actien-Theater“ nimmt seinen Spielbetrieb mit einer Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“ auf.

  • Bis heute besteht die ursprüngliche Organisationsform der Aktiengesellschaft, die „Opernhaus Zürich AG“ administriert aktuell die Agenden des Hauses.

  • Nach der Zerstörung durch einen Brand wird das „Stadttheater“ nach nur 20monatiger Bauzeit mit einer Aufführung von Richard Wagners „Lohengrin“ am 20. September 1891 wiedereröffnet.

  • In dem Neubau finden etwa 1.100 Zuschauer Platz.

  • Mit der Geschichte des Hauses eng verbunden sind herausragende Künstler wie Richard Wagner, Ferruccio Busoni, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Frank Martin und Richard Strauss.

  • Franz Welser-Möst war über 13 Jahre lang (1995 - 2008) für musikalische Sternstunden verantwortlich, etwa mit der international gefeierten Aufführung des „Rings“ 2001. Ihm folgte Fabio Luisi als Generalmusikdirektor.

  • Uraufführung von Rudolf Kelterborns Oper „Der Kirschgarten“ (nach Tschechow) - ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Hauses.

  • 1985 Gründung „Orchester der Oper Zürich“, Umbenennung 2012 zur „Philharmonia Zürich“

  • 1995 formierte sich das hauseigenen Ensemble „Orchestra La Scintilla“, spezialisiert auf Barockinterpretationen.


Schon gewusst?


  • Das ursprüngliche „Acien-Theater“ hat 800 Besuchern Platz geboten.

  • Bereits drei Jahre nach der Eröffnung war eine Frau Direktorin des Hauses, nämlich Charlotte Birch-Pfeiffer (1837-1843).

  • Der Dirigent Wilhelm Furtwängler war am Beginn seiner Karriere in Zürich als Chorleiter engagiert (1907).

  • 1913 wurde „Parsifal“ von Richard Wagner erstmals außerhalb von Bayreuth szenisch aufgeführt.

  • Cecilia Bartoli arbeitet seit Jahren mit „La Scintilla“ zusammen, die CD-Aufnahme von „Norma“ wurde mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet.

  • Opernstars wie Franco Fagioli, Juan Diego Flórez, Georg Nigl und René Pape sind regelmäßig Gäste in Zürich.

  • 2014 wurde das Zürcher Opernhaus als „Opera Company of the Year“ im Rahmen der „International Opera Awards“ ausgezeichnet.

  • Auch Zürich hat seinen „Opernball“, dieser gesellschaftliche Höhepunkt der Stadt findet jährlich im März unter der Patronanz der „Freunde der Oper Zürich“ statt.

  • Die Oper Zürich unterhält auch eine eigene Ballettschule, in der Kinder ab 4 Jahren unterrichtet werden.


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