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Seine ebenso geistreiche wie liebevolle Hommage an Joseph Haydn schrieb Sergej Prokofjew in einer Zeit, die gewiss mit allem, nicht aber mit einem derart gutgelaunten Werk gerechnet hätte: Inmitten der Katastrophe des Ersten Weltkrieges, als das Zarenreich zusammenbrach und die Wolken der Oktoberrevolution sich zusammenbrauten. In seiner Autobiographie vermerkte der Komponist: “Ich dachte mir, dass Joseph Haydn, so er in unseren Tagen lebte, gewiss seinen eigenen Stil bewahrt, ihn zugleich aber mit etwas neuem angereichert hätte. Von solcher Art war die Symphonie, die ich schreiben wollte. Eine Symphonie im klassischen Stil. Und als ich sah, dass meine Idee ihre Auswirkungen hatte, nannte ich sie Klassische Symphonie”. Prokofjew vollendete das Werk am 10. September 1917. Die Uraufführung erfolgte sechs Monate später durch das ehemalige Hoforchester von Petrograd. Zwar gehorcht die Symphonie classique im allgemeinen den Vorbildern Haydn und Mozart; anstelle aber des traditionellen Menuetts steht eine Gavotte.

Sir Georg Solti verkörperte jahrelang die Eleganz und den Geschmack der mitteleuropäischen Musiktradition. Soltis bemerkenswerte Zusammenarbeit mit dem Chicago Symphony Orchestra begann 1954, als er das Orchester zum ersten Mal bei den Festspielen von Ravinia, dem Sommersitz des Chicago Symphony, dirigierte. Nachdem er in den folgenden Jahren erneut mehrmals am Pult gestanden hatte, wurde er 1969 zum Chefdirigenten ernannt und bekleidete diesen Posten 22 Jahre lang mit großem Erfolg. Der weltweite Ruhm des Orchesters ist eng mit dem Namen des Dirigenten verknüpft. Diese Aufnahme mit dem Chicago Symphony Orchestra stammt aus den späten 70er Jahren und stellt eine reifere, lyrischer geprägte Phase der Partnerschaft von Solti und seinem Orchester dar. Bei der Erstausstrahlung in den USA schrieb der Kritiker des Chicago Sun-Times dass "es sich hier um bemerkenswerte Stunden handelt, erstens wegen der Qualität der Musik und zweitens wegen der überragenden technischen Geschicklichkeit, die in diese Produktion einfließt. Was noch mehr ist: Diese Produktionen vermitteln viel vom Geist der Solti-Konzerte auf die Zuhörer."

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