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Der Zyklus "Má Vlast" (Mein Vaterland) von Bedřich Smetana (1824-1884) besteht aus sechs symphonischen Dichtungen: "Vyšehrad" schildert Glanz und Fall der historischen Prager Festung. "Die Moldau" begleitet den Fluß durch die Landschaften von der Quelle bis zur Mündung. "Šárka" ist die Legende von der Heldenjungfrau, die sich im Zorn über die Untreue des Geliebten am ganzen Männergeschlecht rächt. "Aus Böhmens Hain und Flur" schildert die Landschaft mit Stimmungs- und Naturbildern. "Tábor" handelt vom Aufstand der Hussiten, die sich in der befestigten Stadt Tábor verschanzen. "Blaník" heißt der Berg, in den sich die Hussiten nach ihrer Niederlage zurückgezogen haben, um auf eine neue, siegreiche Schlacht zu warten. Schließlich marschiert das ganze Volk zu den Klängen der Hussitenhymne.
Mit seinen symphonischen Dichtungen, deren berühmteste "Die Moldau" ist, folgte Smetana dem Vorbild seines Freundes Franz Liszt: Symphonische Musik sollte eine Aussage, ein "Programm" haben; die Symphonie als kunstvolles, unverbindliches Spiel absoluter Musik interessierte die Anhänger der sogenannten Neudeutschen Schule nicht.

Leoš Janáček berichtete über seinen Kollegen Smetana: "Meine Erinnerungen an Smetana gleichen der Vorstellung, die Kinder vom Lieben Gott haben: Ich stand im Konzert auf der Sophieninsel ganz nahe beim Orchester. Man hatte gerade seine Komposition beendet, und ein ohrenbetäubendes Getöse gipfelte im Namen Smetana! Plötzlich verdichtet sich um mich herum die Menge, daß es ganz finster wird, und drängt nach vorne. Sie geleitet den kranken Meister die Stufen empor. In meinem Gedächtnis bleibt mir für immer sein Antlitz haften."

Die Tschechische Philharmonie zählt zu den renommiertesten Orchestern Europas. Im Januar 1896 dirigierte Antonín Dvořák, soeben als gefeierter Komponist aus den USA zurückgekehrt, das erste Konzert im Prager Rudolfinum, das - mit Unterbrechungen - bis zum heutigen Tag Sitz des Orchesters geblieben ist. Berühmte Dirigenten wie Václav Talich, Rafael Kubelik, Karel Ančerl und Václav Neumann leiteten die Tschechische Philharmonie.

Jiří Bělohlávek, geboren 1946 in Prag, war von 1990 bis 1992 ihr Chefdirigent; eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem BBC Symphony Orchestra, dessen Leiter er von 2006 bis 2012 war. In London dirigierte Bělohlávek schon drei Mal die überaus populäre "Last Night of the Proms". 2012 kehrte er als Chefdirigent zur Tschechischen Philharmonie zurück.

Das Festival "Prager Frühling" existiert seit 1946 und wird traditionsgemäß am 12. Mai, dem Todestag Smetanas, mit dem Zyklus "Mein Vaterland" eröffnet.

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