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Der junge fränkische Ritter Walther von Stolzing ist nach Nürnberg gekommen und hat sich in Eva verliebt. Die Tochter des reichen Goldschmieds Veit Pogner wurde von ihrem Vater jedoch demjenigen zu Braut bestimmt, der am Johannistag beim öffentlichen Wettstreit der Meistersinger den Preis erringt. Walther ist fest dazu entschlossen und bewirbt sich deshalb um Aufnahme bei den Meistersingern. Er soll ein Probelied vortragen, das vom gestrengen Stadtschreiber und Merker Sixtus Beckmesser beurteilt wird. Da dieser sich ebenfalls für Eva interessiert, ist es kaum verwunderlich, daß Walther die Prüfung nicht besteht. Als der Ritter in der Nacht mit Eva fliehen will, wird er vom Schuhmacher Hans Sachs daran gehindert. Als einziger unter den Meistersingern hat Sachs Walthers Talent erkannt und beschlossen, den Liebenden zu helfen. In derselben Nacht bringt Beckmesser der von ihm verehrten Eva ein Ständchen, das nicht nur allerlei Mißverständnisse, sondern auch eine allgemeine Prügelei nach sich zieht. Beim Preissingen am folgenden Morgen wird Beckmesser mit Hilfe von Sachs lächerlich gemacht, und Walther erringt mit seinem Lied Evas Hand und die Meisterwürde. Als er auf letztere verzichten will, ermahnt ihn Sachs in seinem berühmten Schlußgesang "Verachtet mir die Meister nicht", bevor alle den weisen Schuhmacher und seine klugen Worte feiern.

Die neuartige Konzeption von Wolfgang Wagners weltweit hochgelobter "Meistersinger"-Produktion von den Bayreuther Festspielen zeigt sich am deutlichsten in der Gestalt des Beckmesser. Der Regisseur verzichtet darauf, die Figur zu karikieren und Beckmesser als simplen Narren oder Pedanten darzustellen, sondern läßt ihn vielmehr als wirklichen Poeten erscheinen, der ein melancholisches, fast schon elegisches Naturell besitzt. Die Produktion verzichtet zudem auf die üblichen Klischees und das übertriebene Pathos, das diese Oper häufig allzu deutsch erscheinen läßt, und konzentriert sich speziell auf den menschlichen Aspekt der Charaktere, der in anderen Produktionen oft vernachlässigt wird. Hans Sachs ist kein würdiger Greis, sondern ein sympathischer Mann mittleren Alters, und Stolzing erscheint nicht als stolzer Aristokrat, sondern als sensibler, nachdenklicher Individualist, der sich zum Bürgertum hingezogen fühlt. Wolfgang Wagner ist es gelungen, das Werk vom "teutonischen Ballast" zu befreien und ihm die ursprüngliche Helligkeit und Farbigkeit wiederzuschenken: er hat das spätmittelalterliche Nürnberg zu neuem Leben erweckt.

"Gerade ein Jahrzehnt nach dem Einzug der elektronischen Kamera auf dem Grünen Hügel bezeugten diese 'Meistersinger' einen beeindruckenden Standard der TV-Kunst. Bild-Regisseur Brian Large brachte eine leuchtende Inszenierung auf den Bildschirm, hell, transparent, ruhig fließend, dem Duktus der Musik und der gelassenen Personenführung Wolfgang Wagners verpflichtet." (Frankfurter Rundschau)

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