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Peter Hofmann, geboren 1944 in Marienbad, zählte in den 1970er und 80er Jahren zu den führenden Wagnertenören weltweit. Er beeindruckte nicht nur mit seiner kräftigen Stimme, sondern auch mit seiner Figur, die er als Leistungssportler antrainiert hatte. Der Durchbruch gelang ihm beim "Jahrhundert-Ring" (Pierre Boulez/Patrice Chéreau) in Bayreuth. Danach sang Hofmann in aller Welt die Titelpartien in "Lohengrin", "Tristan und Isolde" und "Parsifal" sowie Walther von Stolzing in "Die Meistersinger von Nürnberg". Später wandte Hofmann, der auch als Rockmusiker tätig war, sich dem Musical ("Das Phantom der Oper") zu. Peter Hofmann starb am 29. November 2010; er hatte schwer an der Parkinson-Krankheit gelitten.

Antwerpen, im Mittelalter. Graf Telramund beschuldigt Elsa von Brabant des Mordes an ihrem Bruder. König Heinrich ordnet ein Gottesgericht an; doch keiner der anwesenden Ritter wagt es, im Kampf auf Leben und Tod für Elsa gegen Telramund zu streiten. Da naht ein von einem Schwan gezogener Kahn, dem ein fremder Ritter in silberner Rüstung entsteigt. Er wird für Elsa kämpfen und sie nach dem Sieg zur Frau nehmen - aber niemals darf sie ihn nach Namen und Herkunft fragen! Der Fremde besiegt Telramund, schenkt ihm jedoch das Leben.
Telramund und seine Frau Ortrud haben in Elsa Zweifel über die Herkunft ihres künftigen Gemahls geweckt; in der Brautnacht stellt sie ihm die verhängnisvolle Frage. Telramund stürzt herein, um Lohengrin zu töten, doch der Ritter streckt seinen Angreifer nieder. Vor dem König gibt er sich zu erkennen: Er ist Lohengrin, der Sohn des Gralskönigs Parsifal, und wurde zur Verteidigung Elsas hierher entsandt. Doch nun, da seine Identität bekannt sei, müsse er seine Braut verlassen...
Richard Wagner schrieb diese Oper in den Jahren unmittelbar vor der 48er Revolution, an der er in Dresden aktiv teilgenommen hat. Regisseur Götz Friedrich hat diesen historischen Hintergrund berücksichtigt, als er den strahlenden Ritter am Ende in schwarzer Kleidung auftreten läßt - ein Symbol für die gescheiterten Hoffnungen der deutschen Revolutionäre.

"Wunderschön komponierte, aus dem Geist der Musik entwickelte Tableaus und genau ausgearbeitete Dialogbeziehungen sind die Stärke der Produktion..." (FonoForum)
"Ein Bayreuther Götz-Friedrich-'Lohengrin' nahm sich auf dem Bildschirm bedeutsam verändert, weil intensiviert aus. Dank der Kamera-Nähe konnte man die Mimik, das Schauspielerische, das Psychologische weit besser verfolgen, als es auf die weite Distanz im Theater möglich ist. Auch Günther Ueckers 'vernagelte' Welt gewann an Sinn, selbst mit dem riesigen Schafsfell-Bett im vorletzten Bild. Daß es bei Wagner überhaupt denkbar geworden ist, so hautnah sinnreich agieren zu lassen, daß man nicht eine Heldensage, sondern eine menschlich bewegende Aktion erfährt, ist Götz Friedrich sehr zu danken. So genau wie hier erfährt man sonst nie, um was es geht, was in diesen Menschen vor sich geht. Wagner gewann, zumal durch einen kammermusikalischen Klang, den Woldemar Nelsson beispielhaft realisierte und von den nie pathetisch-schwülstig singenden Solisten ergänzen ließ. Karan Armstrongs Elsa war keine dumme Gans, sondern eine leidenschaftliche und ehrliche Frau. Peter Hofmann sang mühelos und sah prächtig aus. Dazu eine Entdeckung auch fürs Fernsehen: Elizabeth Connell als Ortrud mit voller, reicher, dramatischer Stimme. Wie intelligent sie spielen kann, zeigte sich erst hier exakt. Leif Roars Telramund verdient genannt zu werden. In der Bildführung gelang eine der überzeugendsten Übernahmen eines Bühnenwerkes auf den Bildschirm, die es bisher gegeben hat." (Opernwelt - Sonderheft Oper 1983)
"Friedrichs Inszenierung erzählt die Legende vom Schwanenritter flüssig im Sinne von einer Konfrontation der zerrütteten Welt mit einer Idee, einer Utopie. Die einen klammern sich daran, die anderen bekämpfen sie." (Kurier, Wien, 18.2.83)

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